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REDAKTION ÜBER PORSCHE
Einen sehr persönlichen Beitrag realisierte Tobias Aichele im Juni 2017 für das unabhängige Porsche-Magazin Werk1. Er erinnerte sich an einen 27 Jahre zurückliegenden Fototermin mit Huschke von Hanstein und stellte das Szenario von damals nach. Der ehemalige Dienstwagen des Rennbarons hatte inzwischen 290.000 Kilometer zurückgelegt. Der Rennbaron ist bereits 1996 im Alter von 85 Jahren verstorben, aber sein Großneffe Stephan Fahr-Becker trat an seine Stelle, genaugenommen zwischen Huschkes ehemaligen Dienstwagen und dem 356 A, welcher unverändert zum Bestand des Porsche-Museums gehört.
“Als Fahrer und Beifahrer hat man im Porsche 928 das Gefühl, in einer gemütlichen Raumkapsel zu sitzen, die einen schützend umgibt. Die Sitzposition ist für einen GT ein absoluter Traum…..”
beschreibt Stephan Fahr-Becker das Interieur des ehemaligen Dienstwagens seines Onkels Huschke von Hanstein.
Huschke von Hanstein gehörte zu den schillerndsten Persönlichkeiten auf und neben der Rennstrecke – über Jahrzehnte und Generationen. Er war es, der die Marke Porsche in den fünfziger und sechziger Jahren durch seine Presse-Auftritte und Renneinsätze weltweit bekannt machte. In Personalunion war er Rennfahrer, Rennleiter, PR-Chef, Fotograf und Kameramann. Autor und Fotograf Tobias Aichele bekam exklusiv seinen ehemaligen Dienstwagen vom Typ 928 S4 vor die Kamera und erinnert sich:Bereits 1990 durfte Tobias Aichele Huschke von Hanstein vor Schloss Ludwigsburg erstmals vor die Kamera beten. Es war anlässlich der Erstellung einer Monografie über Porsche, welche ich als Redakteur der Motor-Presse Stuttgart realisierte. Der Rennbaron sollte für die Aufmacher-Story den Boden zwischen Vergangenheit und Gegenwart spannen. Die Statisten waren ein 356 A, mit dem seine Karriere bei Porsche begann, und ein 928 S4, sein damaliger Dienstwagen. Huschke von Hanstein stand für den Fotografen zwischen den beiden Porsche-Meilensteinen, mit einer Eselsgeduld. Er war – wie immer – korrekt gekleidet, mit einem beigefarbenen Anzug, einem blauen Hemd und einer farblich perfekt abgestimmten Krawatte. Die Schuhe glänzten in der Sonne. Es waren damals 30 Grad im Schatten, was Huschke nicht davon abhielt, seine englische Mütze, sein Markenzeichen, zu tragen. Sie wurde bei dem Londoner Huthersteller Christys (seit 1773) aus 100 Prozent Wolle gefertigt. Überhaupt war Huschkes Kleidungsstil sehr anglophil angehaucht. So kaufte er auch seine Maßschuhe fast ausschließlich in London, bei John-Lobb. Diese Szene sprach Bände über das Naturell des damaligen Porsche-Repräsentanten. Er war nicht nur immer perfekt gekleidet, sondern auch höflich und zuvorkommend. Seine ritterliche Abstammung und seine preußische Erziehung ließen sich niemals leugnen.





